Improvisation mit Backwater Blues - Session am 30.09.2017
Was soll ich denn spielen, wenn ich ein Solo spielen soll? Welche Töne
passen, welche nicht und wie finde ich die passenden?
Hier ein paar
einfache Tipps, wie man in dieses Thema theoretisch und ganz praktisch
starten kann.
Melodie
Der Ursprung der Jazz-Improvisation liegt ganz schlicht darin, dass die Melodieinstrumente die Melodie des Stücks spielen.
Deswegen ist der erste Weg zur Improvisation, die Melodie des Stücks zu lernen. Wer die Melodie eines Liedes spielen kann, der kann genau damit schon solieren. Verändert man dann die Melodie, in dem man einige Noten der Melodie nicht spielt, also Pausen macht und/oder statt einer Viertel-Note etwa zwei Achtel-Noten spielt, fängt man an zu improvisieren.
Das Hörbeispiel nimmt das Spielen der Melodie als erstes Beispiel auf (erste 12 Takte). Lediglich die Gitarre spielt einfache Arpeggios, also die einzelnen Noten der Akkorde. Mit genau diesen Noten läßt sich ganz wunderbar solieren.
Arpeggios (Takt 13 - 24)
Backwater Blues in Bb hat 12 Takte und verwendet die Akkorde Bb (Noten Bb / D / F), Bb 7 (Bb / D / F / Ab), Eb (Eb / G / Bb) und F (F / A / C). Für die transponierenden Instrumente sind im Sheet „Arpeggios“ die jeweiligen Noten entsprechend notiert. Jede dieser Noten kann über den jeweiligen Akkord gespielt werden.
Blues Scale (Takt 25 - 36)
Die Blues Scale ist im Prinzip die Bb Minor Tonleiter, ergänzt mit einer verminderten Quinte, die Blue Note (E). Die Töne der Blues Scale für einen Blues in Bb: Bb / Db / Eb / E / F / Ab Diese Töne kann man über alle Akkorde spielen. Im Sheet „Blues Scale“ sind die entsprechenden Noten für alle transponierenden Instrumente notiert.
Kombinieren der unterschiedlichen Techniken
Die letzten Takte 37 – 48 kombinieren alle 3 Möglichkeiten. Sowohl Melodie, Arpeggios und Blues Scale werden von den Melodieinstrumenten gespielt. Dies gibt eine große Abwechslung und durch die stete Rückkehr zur Melodie des Stücks, ist immer wieder zu erkennen, welcher Song vorgetragen wird.
Tipp: Es ist nicht nötig, im Solo viele Noten zu spielen. Schon 2
Noten pro Takt oder auch eine einzige im richtigen Moment können - gerade im
Blues - eine schöne Improvisation
ausmachen!
Beispiel: B. B. King